Worauf achten beim Klimageräte-Kauf?
Häufig verunsichert die Vielzahl der angebotenen Klimageräte den Interessierten beim Erwerb eines Klimagerätes für seine Wohnung, Eigenheim oder Büro. Hier soll versucht werden einen Überblick über die gängigen Ausführungen sowie einige hoffentlich nützliche Hinweise zu geben und somit eine grobe Orientierung ermöglichen.
Grundsätzlich kann man nach der Bauform zwischen
- Monoblock-Klimageräten mit einem Luftschlauch,
- Monoblock-Klimageräten mit zwei Luftschläuchen,
- Fensterklimageräten,
- fest verbauten Kompaktklimageräten ohne Außengerät,
- mobilen Split-Klimageräten und
- fest eingebauten Split-Klimageräten unterscheiden.
Monoblockgeräte, Fenster- und Kompaktklimageräte weisen den gravierenden Nachteil auf, dass der Verdichter stets in dem im Wohnraum befindlichen Klimageräte verbaut ist und damit diese Geräte relativ laut und somit für Schlafzimmer u. lärmsensible Personen gänzlich ungeeignet sind.
Bei den meist recht preisgünstigen Monoblock-Klimageräten mit nur einem (Abluft-)Schlauch tritt zudem der unerwünschte Effekt auf, dass gerade an den sehr heißen Sommertagen die gleiche Luftmenge, die durch den Schlauch nach außen geblasen wird, zum Ausgleich der entstehenden Druckdifferenz als heiße Außenluft in den Raum nachströmt und somit zusätzlich wieder abgekühlt werden muss. Daher ist die effektive Kühlleistung wesentlich geringer als die bei diesen Geräten angegebene Kühlleistung und der Stromverbrauch entsprechend hoch.
Eine Zwischenstellung nehmen die Kompaktklimageräte ein, die fest an der Wand befestigt sind und über zwei Mauerbohrungen mit ca. 160 mm Durchmesser Zugang zur Außenluft besitzen. Diese Klimageräte werden vor allem dort eingesetzt, wo kein Außengerät erlaubt ist, wie etwas bei denkmalgeschützten Gebäuden oder bei lärmsensiblen Nachbarn. Mittlerweile sind gute Kompaktklimageräte ohne Außengeräte u. einem minimalen Schallpegel von ca. 30 db(A) in 1 m Abstand verfügbar.
Bei mobilen Split-Klimageräten befindet sich üblicherweise der Verdichter ebenfalls im meist größeren (Stand-)Innengerät. Daher sind auch diese Geräte noch relativ laut. Allerdings lassen sich mobile Split-Klimageräte, wie der Name schon vermuten lässt, leicht durch Zusammenstecken der Kältemittelleitungen in Betrieb nehmen und genauso leicht demontieren um sie etwa bei einer Übersiedlung andernorts wieder aufzubauen.
Eine entsprechende Studie im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zu mobilen Klimageräten im Vergleich zu fest eingebauten Split-Klimageräten finden Sie hier.
Fest eingebaute Split-Klimageräte bestehen aus einem größerem Außengerät und einem kleineren Innengerät. Der Verdichter befindet sich im Außengerät.
Derzeit erreichen die besten Split-Klimageräte beim Innengerät in 1 m Abstand einen Schallpegel von ca. 19 db(A) im Silent-Modus, beim Außengerät in 1 m Abstand einen Schallpegel von ca. 47 dB(A) bzw. unter 45 dB(A) im Nachtruhemodus.
Eine Verdoppelung der Entfernung senkt den Schallpegel um 6 dB(A), wobei sich der Schalldruck halbiert. Umgekehrt erzeugt ein um 6 dB(A) lauteres Klimagerät, bei gleichem Abstand, den doppelten Schalldruck. Schalldruckunterscheide von 1 - 2 dB(A) werden vom Menschen nicht mehr verlässlich wahrgenommen.
Abhängig von der Anzahl der Außengeräte kann man bei den fest eingebauten Split-Klimageräten zwischen
- Mono-Split-Klimageräten und
- Multi-Split-Klimageräten unterscheiden.
Bei Mono-Split-Klimageräten ist jedes Innengerät mit einem eigenen Außengerät verbunden.
Bei Multi-Split-Klimageräten können an ein Außengerät mehrere Innenengeräte angeschlossen werden. Die Innengeräte können dabei aus einer Palette unterschiedlicher Modelle (Wand-, Truhen-, Decken-, Kassetten-, Kanal-, Säulengeräte) u. Leistungsstufen ausgewählt werden u. können nahezu beliebig gemischt werden. Der Vorteil des Multi-Split-Klimagerätes ist dabei, dass die Außenfassade durch ein Außengerät weniger optisch beeinträchtigt wird. Preislich u. auch von der Effizienz sind die Unterschiede zwischen beiden Varianten bei gleichwertigen Geräten nur gering.
Von der Klimageräte-Technologie kann man zwischen
- Ein/Aus- (constand speed) Klimageräten und
- Inverter- (variable speed) Klimageräten unterscheiden.
Grundsätzlich gilt, dass Inverter Klimageräte die Verdichterdrehzahl an den aktuellen Kühl- (Heiz-) Bedarf anpassen können und sich somit häufig im Teillastbetrieb befinden. Im Teillastbetrieb werden die Wärmetauscherflächen weniger stark ausgelastet, die Temperaturdifferenzen zwischen Kältemittel und Umgebungsluft werden kleiner und das Klimagerät kann deutlich sparsamer als bei Volllast betrieben werden. Daher erzielt man mit Invertergeräten 30% - 40% Energieeinsparung gegenüber vergleichbaren Ein/Aus-Klimageräten.
Dies ist auch der Grund dafür, dass im Zuge des in Kraft Treten der Ökodesign-Richtlinie (ErP) 2013 die Produktion sowie die Einfuhr von jenen Ein/Aus-Split-Klimageräten, die die geforderten Effizienzwerte nicht erreichten, in der EU verboten wurde. Dies führte zum Verschwinden vieler solcher Modell. Mittlerweile wurden jedoch entsprechend verbesserte Ein/Aus-Geräte am Markt wieder eingeführt.
Bei Monblock-Klimageräten sind Ein/Aus-Geräte aufgrund der niedigeren Anforderungen zulässig und auch üblich.
In den letzten Jahren ist es einigen Markenherstellern gelungen die Energieeffizienz von Inverter-Klimageräten derart zu steigern, dass damit nicht nur sehr kostengünstig gekühlt sondern sogar in unserem Klima kostengünstig geheizt werden kann.
Man spricht bei diesen für das Heizen optimierten Klimageräten von Hyper- (Ultra-) Invertern.
Wenn Sie also mit einem Klimagerät auch heizen wollen lohnt es sich auf die Energieeffizienzkennzahl COP bzw. neuerdings gemäß ErP besonders auch auf den SCOP (seasonal coefficient of performance) des Klimagerätes zu achten. Hierbei sind derzeit Werte für den COP von über 5 (bis ca. 3 kW Nenn-Heizleistung) und für den SCOP, der in etwa der Jahresarbeitszahl JAZ entspricht, von über 5 zu erzielen.
Ein sehr gutes Video von Andreas Schmitz mit dem Titel "DIY Heizung: Günstige alternative Wärmepumpe für den Altbau" findet man dazu auf Youtube, auch wenn man einzelne dort getätigte Aussagen hinterfragen könnte.
Vorsicht ist gerade beim Heizen mit Billigmarken (Midea - Comfee, Einhell, etc.) oder Noname-Klimageräten geboten, da im Heizbetrieb im Vergleich zum nur an den wenigen heißen Sommertagen notwendigen Kühlen viel mehr Betriebsstunden p.a. anfallen. Diese Geräte sind meist nicht dauerlauffähig und es kann daher bereits nach relativ kurzer Betriebsdauer zum Ausfall kommen. Ausfallursachen sind dann häufig Schäden an den einfachen Gleitlagern, defekte Verdichter, Korrosionsschäden, defekte Elektronik oder Undichtigkeiten mit Kältemittelverlust aufgrund der Rohre aus zu sprödem, unelastischem Kupfer.
Für Allergiker ist es ratsam ein Klimagerät mit eingebautem Allergenfilter, der zumindest nach jeder Kühlsaison ausgewechselt werden sollte, zu erwerben.
Ist der zur Verfügung stehende Platz beschränkt kommen kompakte Klimageräte mit kleinerem Innen- und Außengerät in die engere Wahl.
Bei abgehängten Decken lassen sich Kassettenklimageräte ideal in die Decke integrieren. Soll zudem das Klimagerät kaum sichtbar sein, kann ein Kanal-Klimagerät mit kleiner Pressung über der abgehängten Decke eingebaut werden.
Ist nur an der Decke Platz für das Innengerät vorhanden kann ein Deckenunterbau-Klimagerät eingesetzt werden.
Soll mit nur einem Innengerät ein Gebäude bzw. eine komplette Wohnung klimatisiert werden, kann dafür ein Kanal-Klimagerät mit mittlerer Pressung verwendet werden. Voraussetzung dafür sind Zu- und Rückluftkanäle mit entsprechend großem Querschnitt, wobei der Luftdurchsatz in den Kanälen durch Klappen für jeden Raum steuerbar sein sollte.
Soll mit dem Klimagerät vorwiegend geheizt werden und sind die Mauernischen von früher dort installierten Heizkörpern oder Nachtspeicheröfen bereits vorhanden, empfiehlt es sich Truhen-Klimageräte einzusetzen, die für eine gleichmäßigere Wärmeverteilung im Raum sorgen.
Darüber hinaus werden noch Säulen-Klimageräte angeboten, die wie ein Einrichtungsgegenstand als Säule frei im Raum stehen, jedoch nach der Inbetriebnahme nicht mehr bewegt werden können.
Informationen zur Auswahl eines Klimagerätes mit der für Sie passenden Leistung finden Sie im Menüpunkt Geräteauswahl Kühllast-, Heizlastabschätzung.
Einen Überblick über die von Mitsubishi HI angebotenen Wand-Klimageräte finden Sie hier.
Hier finden Sie nützliche Montagehinweise, die Sie bereits in der Planungsphase berücksichtigen sollten.
Achtung! Unsere Klimageräte werden, wie bei Markenklimageräten üblich, samt Fernbedienung jedoch ohne Kältemittelleitungen und sonstigem Montagezubehör angeboten. Wenn Sie auch Kältemittelleitungen benötigen, nennen Sie uns bitte die gewünschte Länge. Sie können zwischen den isolierten Twin-Kältemittelleitungen oder einem Verbindungskomplettset, das zusätzlich das Elektro-Feuchtraumkabel, eine Mauerdurchführung und 3 m Kondensatschlauch beinhaltet, wählen.
Vorgefüllte Leitungen mit Schnellverschlüssen ermöglichen eine kostengünstige und rasche Selbstmontage durch einfaches Verschrauben der Kupplungshälften. Dafür benötigen Sie keinen teuren Kältetechniker. Da die Abdichtung hierbei durch einen O-Ring erfolgt, ist diese Art der Verbindung jedoch nicht so zuverlässig wie eine fachgerecht ausgeführte Bördelverbindung. Daher sollten Schnellverschlüsse nicht bei großen Multisplit-Klimaanlagen (>3 Innengeräten) mit vielen Verbindungsstellen und leistungsstarken Klimaanlagen mit großen Rohrquerschnitten (> 5/8") verwendet werden.
Algemeine Informationen
- Worauf achten beim Klimagerätekauf?
- Heizen mit Hyper-Inverter-Klimageräten
- Vorzüge von Hyper-Invertern
- Mögliche Nachteile
- Kostenvergleich Heizsysteme
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